Wie funktioniert Wirtschaften zum Wohl der gesamten Gesellschaft? Welchen Beitrag können wir von BLACKROLL leisten, Wirtschaft nachhaltig zu denken? Und wo stehen wir als Unternehmen aktuell? Diese Fragen haben wir uns gestellt und uns dazu entschieden, mit der Gemeinwohl-Ökonomie (ECOnGOOD) zusammenzuarbeiten und eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. Wir sind jetzt ein ECOnGOOD-zertifiziertes Unternehmen. Say what? So ging es uns zu Beginn der Zusammenarbeit mit ECOnGOOD auch, daher von vorne:
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein innovatives, nachhaltiges Wirtschaftsmodell mit dem Ziel einer ethischen Wirtschaftskultur. Als Alternative zum gegenwärtigen Wirtschaftsverständnis baut sie auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz auf. Aktuell wird der Erfolg eines Unternehmens hauptsächlich linear gemessen. Ein Unternehmen ist dann erfolgreich, wenn es den Umsatz maximiert und den Gewinn steigert. It’s all about the money! Ziemlich kurz gedacht. Das wollen wir für uns als Unternehmen ändern. Wir wollen gesund und nachhaltig wirtschaften und wachsen. ECOnGOOD bietet uns hierzu ein wertvolles Tool, um zu sehen, wo wir aktuell stehen. Die Gemeinwohl-Bilanz bietet für uns also eine Grundlage für kommende Entscheidungen und lässt Verbesserungsmaßnahmen fundiert ableiten – auf dem Weg zu einem gemeinwohl-orientierten Unternehmen.
Die Gemeinwohl-Matrix ist das Messinstrument zur Überprüfung und Bewertung der unternehmerischen Tätigkeiten nach 4 Werten und den diversen Anspruchsgruppen (A-E). Die Matrix initiiert im Unternehmen einen Entwicklungsprozess für mehr Nachhaltigkeit & Gemeinwohl-Engagement.
Die Matrix 5.0 ist die Basis zur Erstellung des ECOnGOOD-Berichts, einer umfassenden Dokumentation der Gemeinwohl-Orientierung einer Organisation.
Beim ersten Wert in der Gemeinwohl-Matrix, der Menschenwürde, sind wir stark und schneiden in der Bilanz gut ab. Intern fördern wir Selbstverantwortung, um ein engagiertes Team zu schaffen, das motiviert ist, innovativ zu sein und großartige Dinge auf die Beine zu stellen. Wir leben new work und eine respektvolle und offene Unternehmenskultur. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau bei den Grundsätzen unserer Kultur vorbei. Mit unseren Hauptlieferanten pflegen wir eine freundschaftliche, oft langjährige Zusammenarbeit. Wir bauen auf Vertrauen und besuchen, wann immer möglich, unsere Lieferanten gerne persönlich. Eine offizielle Überprüfung oder Evaluierung der externen Partner der Zulieferkette hat bisher aber nicht stattgefunden. In Bezug auf unsere Kunden (B2B & B2C), ist der Kundennutzen bei uns fest im Unternehmenszweck verankert und bildet die Basis für unsere Daseinsberechtigung. Was heißt das konkret? Das bedeutet, dass der Kundennutzen bei uns an erster Stelle steht und wir folglich nur Produkte und Dienstleistungen anbieten, die das Bedürfnis unserer Kunden nach mehr Wohlbefinden im Alltag decken und zu einem schmerzfreien, gesunden und leistungsfähigen Leben helfen. Im Umgang mit unseren B2C- und B2B-Kunden (z.B. Retail, Wissenschaft & Medizin) pflegen wir eine Beziehung auf Augenhöhe, die auf Transparenz und Ehrlichkeit basiert.
Der Sinn & gesellschaftliche Wirkung unserer Produkte (E1 in der Matrix) ist erfüllt: Mit unserem Angebot leisten wir einen Beitrag für das Wohlbefinden, wir decken den Grundbedarf nach Gesundheit und fördern mit unseren Produkten die Gesundheit und persönliche Entwicklung der Menschen. Die Herstellung von multifunktionalen und langlebigen Produkten war von Beginn an Standard für uns. Produkte herzustellen, die das menschliche Wohlbefinden und das Gesundheitsbewusstsein steigern, schon immer unser Ziel.
«Wir stellen keine Luxusprodukte her, die “nur” dem eigenen Status dienen. Unsere Produkte werden gezielt so konzipiert, dass sie qualitativ den Profis genügen, aber immer noch erschwinglich für den Hobbykunden sind.»
Was folgern wir daraus?
Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen im Bereich «Menschenwürde». Wir wollen uns aber auch hier weiter verbessern, indem wir u.a einen Code of Conduct verfassen. Ziel des Papiers ist vor allem, schriftlich festzuhalten, welche Werte uns in der Zulieferkette wichtig sind. Mit dem Code of Conduct wollen wir uns aktiv für ein menschenwürdiges Verhalten in der Lieferkette einsetzen. Das beruht aktuell auf Vertrauen, mündlichen Absprachen und persönlichen Besuchen in der Produktion.
We rise by lifting others!
Mit unseren Partnern der Zulieferkette setzen wir auf Austausch und Partnerschaftlichkeit. Eine Win-Win-Situation für beide und eine faire Preisbildung sind für uns essentiell. Wir sind das erste Unternehmen, das gemeinsam mit Partnern (2 unserer Lieferanten) eine Gemeinwohl-Bilanzierung vorgenommen hat.
Intern fördern wir selbstorganisierte Arbeitszeiten, flexible Arbeitszeitmodelle und einen bewussten Umgang mit Überstunden für alle Mitarbeiter. Wir sind offen gegenüber Remote-Möglichkeiten und wollen das ortsungebundene Arbeiten weiter ermöglichen. Unsere Kooperationen mit B2B-Partnern sind ko-kreativer, strategischer und sinnstiftender Natur. Solidarität mit Mitunternehmen, die ähnliche Ziele verfolgen ist uns sehr wichtig und wird gelebt. Wir wollen zukünftig vermehrt auf Kooperationen mit Mitunternehmen setzen, die auf eine Erhöhung ökologischer oder sozialer Branchenstandards abzielen (so z.B. unsere Zusammenarbeit mit den Leaders for Climate Action).
Als Unternehmen engagieren wir uns gesellschaftlich im Rahmen von Sach- und Geldspenden an unterschiedliche Einrichtungen und Organisationen (z.B. Earth Child Project, Frauen- und Kinderschutzhaus, Pestalozzi, Lesvos Solidarity und andere). Diese Spenden haben wir oft nur einmalig getätigt – dies wird in der Gemeinwohl-Bilanz negativ bewertet. Aktuell sehen wir hier als Unternehmen dennoch keinen Handlungsbedarf. Uns ist es primär wichtig an sozial gut wirksamen Projekten beteiligt zu sein und, wo möglich, schnell Hilfe zu leisten (z.B. Flutopferhilfe bei den Dachzeltnomaden oder Produktspenden an Flüchtlingslager von Lesvos Solidarity).
Der Fokus in der «ökologischen Nachhaltigkeit» liegt auf unseren Produkten. Neben unseren acht Nachhaltigkeitskriterien, ist es für uns wichtig, nicht das reine Produkt zu verkaufen. Wir bieten unseren Kunden viele kostenlose Übungen, Wissensartikel und Tipps, um einen größtmöglichen Nutzen zu erzielen. Unsere Produkte sind zeitlos, von hoher Qualität und nicht-saisonal – ein positiver Punkt in der Bilanz. Allerdings sind auch wir noch in einer linearen Produktwirtschaft und haben keine vollständige Kreislaufwirtschaft aufgebaut. Es ist uns daher wichtig, beim Thema Retouren einen sinnstiftenden Ablauf zu ermöglichen, um keine intakte Ware vernichten zu müssen: Klassische Back-to-sender-Retouren (= die nicht zugestellt werden konnten, also nicht in Kundenhänden waren), werden direkt wieder zum Wiederverkauf eingebucht. Andere Produkte, die bereits von Kunden genutzt wurden, kommen aufbereitet als B-Ware in den Wiederverkauf über unseren Onlineshop (Second Chance Kollektion) oder werden als Eventware genutzt. Glücklicherweise haben wir aber eine geringe Retourenquote.
Eine große Maßnahme zur Reduktion unserer ökologischen Auswirkungen ist unsere Klimaschutzstrategie, die wir gemeinsam mit Experten von ClimatePartner, blue life und CO2-positiv!
erarbeiten. Aktuell sind die CO2-Emissionen unserer Unternehmensstandorte (HQ Schweiz & Standort Australien) neutralisiert und alle Fitnessbänder
sowie Produkte aus dem Material EPP ClimatePartner-zertifiziert.
Auch bei uns im Office achten wir auf ökologische Nachhaltigkeit: Wir recyceln, beziehen fair gehandelten Kaffee und bieten auf allen Firmen-Events vegane und vegetarische Optionen an. Mit Teilnahmen an der «bike to work»-Challenge wollen wir unsere Mitarbeiter dazu motivieren, das Auto stehen zu lassen und mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu kommen.
Transparency is key!
Transparenz beginnt zunächst intern. Bei BLACKROLL® sind wir in Kreisen und Rollen strukturiert. Für uns gilt: Ohne Transparenz, kein Empowerment. Daher ist jeder bei uns CEO seiner Rolle, d.h., dass wir nach festen Regeln Verantwortlichkeiten anpassen, erweitern, verkleinern, neue dazu nehmen und bestehende abgeben können. Wir pflegen konstruktives Feedback, um voneinander zu lernen und zu wachsen. Wir haben festgestellt, dass dies im Alltagstrubel oft nicht so einfach ist, sich hierfür bewusst Zeit zu nehmen. Wir sind daher immer wieder auf der Suche nach guten Prozessen und Lösungen, um den aktiven Austausch und eine gesunde Feedbackkultur zu ermöglichen.
Nicht nur unsere Mitarbeiter sollen mitentscheiden können. Wir beziehen bewusst auch Feedback aus unserer Community, aus unserem Experten-Netzwerk und unseren B2B-Partnern ein, vor allem bei der (Weiter-)Entwicklung von Produkten. Bei unseren Produkten möchten wir so transparent wie möglich sein. Im eigenen Online-Shop geben wir das Produktionsland und die Materialzusammensetzung an. Eine Übersichtskarte mit detaillierten Angaben zur Produktionsfirma und der Herkunft der einzelnen Materialien sehen wir eine mögliche Verbesserung. Mit einem unserer Produzenten arbeiten wir mit «Made in Green» bereits an einer Optimierung.
Innerhalb der Zusammenarbeit mit ECOnGOOD und unseren Lieferanten in der Peergruppe ging es uns primär darum zu wissen, wo wir als Unternehmen in der Gemeinwohl-Bilanz aktuell stehen. Vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung, um von dort aus gezielt fundierte Verbesserungsmassnahmen zu ergreifen. Für uns bietet die Gemeinwohl-Matrix vor allem eine Vision und Tools für eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft. Durch den Prozess konnten wir wichtige Erkenntnisse gewinnen in Bezug auf unsere Organisation, unsere Werte und die Wirkung auf unsere Berührungsgruppen. Wir haben uns als Ziel gesetzt, Regeneration grösser und globaler zu denken und somit einen Beitrag für wichtige gesellschaftliche Herausforderungen zu leisten, wie dem Klimawandel, der CO2-Reduktion, Agilität und Resilienz im Unternehmen sowie der Unterstützung der 17 Nachhaltigkeitskeitsziele der UN (SDG).
Wir halten dich auf dem Laufenden über unsere Fortschritte und Aktivitäten zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell. Mehr über unsere Mission in Sachen Verantwortung kannst du hier nachlesen.