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Schlafstoerungen
Schlaf 6 min Lesezeit

Schlafstörungen: Ursachen, Symptome und was hilft

veröffentlicht von Dr. Lutz Graumann in Schlaf am - aktualisiert am
Lutz Graumann
Dr. Lutz Graumann
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Insomnie: Was sind Schlafstörungen, Schlafprobleme und schlechter Schlaf 

Jeder Mensch schläft hin und wieder schlecht. Dahinter muss nicht immer eine Erkrankung stecken. Wenn du aber über eine lange Zeit mit schlechtem Schlaf geplagt bist, dann leidest du möglicherweise unter einer ernsten, vielleicht sogar behandlungsbedürftigen Schlafstörung. Diese sind äußerst belastend, da sie sich teilweise deiner Kontrolle entziehen und psychisch wie physisch großen Druck aufbauen können.

Es ist daher wichtig zu wissen "was ist Schlaf" und dass Schlafprobleme behandelbar sind und du es schaffen kannst, wieder ein gesundes Schlafverhalten herzustellen. Doch davor musst du erst einmal erkennen, ob du vielleicht sogar eine krankhafte Schlafstörung hast. Diese wird auch „Insomnie“ genannt und unterscheidet sich vom „normalen“ schlechten Schlaf, den jeder mal erlebt. Insomnien hingegen sind nicht normal, sondern krankhaft, und werden klar von Schlafproblemen abgegrenzt. Nur wenn alle drei der folgenden Punkte zutreffen, hast du eine Insomnie:

  • Schlechter Schlaf: Deine Schlafqualität ist mies. Dabei ist egal, ob du Probleme beim Ein- oder Durchschlafen hast oder morgens sehr früh wach wirst und dich deshalb nicht erholt und ausgeruht fühlst.
  • Anhaltende Beschwerden: Der schlechte Schlaf ist keine Ausnahme, sondern kommt mindesten dreimal pro Woche vor und das schon mehreren Wochen lang.
  • Leidensdruck: Du steckst die schlaflosen Nächte nicht ohne Weiteres weg, sondern bemerkst Einschränkungen am nächsten Tag, etwa weil du so müde bist, dass du dich in der Arbeit kaum konzentrieren kannst.

1.1. Unterschied akute und chronische Schlafstörungen/dauerhafte Schlaflosigkeit

Laut Definition ist eine Schlafstörung nur dann krankhaft, wenn sie langanhaltend ist. Wenn sie also mehrmals pro Woche auftritt und das dauerhaft, über Wochen oder gar Monate hinweg. Deshalb mag es vielleicht verwundern, dass Ärzte dennoch zwischen der akuten und der chronischen Schlafstörung unterscheiden.

Die akute Schlafstörung wird in der Schlafmedizin auch Kurzzeitinsomnie genannt. Es handelt sich dabei um eine krankhafte gestörte Nachtruhe, die weniger als drei Monate besteht. Ein typisches Beispiel für eine Situation, in der es zu einer Kurzzeitinsomnie kommen kann, wäre ein Umzug. Es kommt für eine gewisse Zeit zu großem Stress und während dieser Phase werden die Nächte zur Qual. Doch wenn der Stressor nicht mehr wirkt, weil der Umzug geschafft ist, klingen auch die Schlafbeschwerden wieder ab.

Anders bei einer chronischen Schlafstörung, die auch Langzeitinsomnie genannt wird. Diese liegt vor, wenn die Schlafqualität seit mehr als drei Monaten leidet oder, wenn das gleiche Schlafproblem über Jahre hin weg immer und immer wieder auftritt. Die Gründe für eine Langzeitinsomnie können divers sein. Es können etwa die äußeren Umstände schuld sein, zum Beispiel, wenn Menschen in einer zu lauten Umgebung schlafen oder dauerhaft gestresst sind. Auch Erkrankungen können dauerhafte Schlaflosigkeit auslösen. Dass eine Langzeitinsomnie auftritt, ist nicht selten: In den westlichen Industriestaaten leiden etwa 10 Prozent aller Menschen an chronischer Insomnie.

1.2. Unterschied Ein-, Ausschlaf- und Durchschlafstörungen

Neben der Unterscheidung zwischen akuten Schlafstörungen, den Kurzzeitinsomnien, und den chronischen Schlafstörungen, den Langzeitinsomnien, kann man auch die verschiedenen Formen von Störungen unterteilen: die Einschlafstörung, die Durchschlafstörung und die Ausschlafstörung.

Ein typischer Auslöser einer Einschlafstörung ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS). Bei dieser Erkrankung haben Betroffene den unkontrollierbaren Drang ihre Beine zu bewegen, was sie wachhält. Neben der Unruhe in den Beinen kann es außerdem zu Krämpfen und Schmerzen kommen, was das Einschlafen zusätzlich erschwert. Auch Stress und Sorgen sind mögliche Gründe für Einschlafprobleme, warum Menschen nur schlecht einschlafen können.

Die Gründe für Durchschlafstörungen können ebenfalls vielfältig sein. Besonders häufige Ursachen sind der Konsum von Alkohol oder das Schnarchen mit Atemaussetzern, die sogenannte Schlafapnoe. Beides stört die Nachtruhe und sorgt dafür, dass du im Schlaf immer wieder munter wirst. Auch einige Medikamente, wie beispielsweise Blutdruckmittel oder bestimmte Antibiotika, lösen Durchschlafstörung beziehungsweise Ausschlafstörungen aus. Letztere sind auch während der Hormonumstellung in den Wechseljahren typisch.

Besonders tückisch an Schlafstörungen ist, dass die verschiedenen Störungen selten getrennt voneinander entstehen. Viel wahrscheinlicher ist, dass mehrere Formen in Kombination miteinander auftreten. Das erschwert zum einen die Suche nach der Ursache, zum anderen die gezielte Behandlung. Außerdem verstärken sich die verschiedenen Störungen gegenseitig: Wer etwa nachts ständig wach wird und deshalb tagsüber gerädert ist, ist abends zur Schlafenszeit eher angespannt – und das Einschlafen fällt umso schwerer.

1.3. Weitere Formen von Schlafstörungen

Neben den bereits bekannten Formen von Schlafstörungen, den Einschlaf-, Durchschlaf- und Ausschlafproblemen, gibt es auch noch die sogenannten Schlaf-wach-Rhythmus-Störungen. Diese können entstehen, da alles in deinem Körper dem sogenannten zirkadianen Rhythmus unterliegt. Dieser wird häufig auch als die innere Uhr bezeichnet. Ist sie gestört und durcheinander, kann es zu Schlaf-wach-Rhythmus-Störungen kommen, zum Beispiel zu den Folgenden:

  • Verzögerte Schlafphase: Betroffene gehen sehr spät, erst zwischen ein und sechs Uhr ins Bett und schlafen dann bis zum späten Vormittag oder Nachmittag. In der Regel wünschen sie sich eine frühere Schlafphase. Häufig treten Depressionen zusammen mit dieser Störung auf. 
  • Vorverlagerte Schlafphase: Betroffenen schlafen schon zwischen 18 und 21 Uhr ein und sind entsprechend früh wieder wach. In den meisten Fällen ist das schwer mit dem Sozialleben zu vereinbaren. Auch hier sind Depressionen oft begleitend. 
  • Irregulärer Schlaf-wach-Rhythmus: Bei dieser Störung sind die Schlafzeiten völlig unvorhersehbar über den Tag verteilt. Die Menge an Schlaf, egal wann er stattfindet, ist dabei insgesamt jedoch normal.
  • Freilaufender Rhythmus: Die Betroffenen haben einen Rhythmus, der jedoch viel länger ist als 24 Stunden andauert. Entsprechend gehen die Menschen täglich ein bis zwei Stunden später zu Bett als am Vortag, sodass nach etwa zwei Wochen der Tag zur Nacht wird. Ein freilaufender Rhythmus tritt häufig bei blinden Menschen auf. 
  • Jetlag: Dieses sehr kurzlebige Schlafproblem kennen viele nach dem Überfliegen von Zeitzonen. Ein Jetlag hat Tagesmüdigkeit, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten und manchmal auch Magen-Darm-Problemen zur Folge. Doch die Einschränkungen dauern nicht lange. Nach etwa zwei Tagen passt sich die innere Uhr meist an die neue Ortszeit an. Nur in Ausnahmefällen hat man länger damit zu ringen. 
  • Schichtarbeitersyndrom: Schichtarbeiter haben häufig Schlafprobleme, die durch die ständig wechselnden Arbeitszeiten ausgelöst werden. Bei den Betroffenen kann es zu Ein- und Durchschlafproblemen, Tagesschläfrigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und verminderter Leistungsfähigkeit kommen.
  • Störungen durch Drogen, Medikamente oder Substanzen: Vor allem Medikamente gegen Schizophrenie, Demenz und Zwangsstörungen können den Schlaf-wach-Rhythmus stören. Dies gilt auch für Drogen, insbesondere für solche mit langanhaltender und stark aufputschender Wirkung wie Ecstasy.
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Symptome: Schlechten Schlaf erkennen

Wer unter einer Schlafstörung leidet, kämpft meist mit verschiedenen Problemen. Ein Teil der Symptome tritt vor allem in der Nacht auf, wenn eine Person eigentlich ruhen will, aber leider nicht schlafen kann. Dann kommt es zu Ein- und Durchschlafstörungen. Diese sind in der Regel begleitet von unangenehmen Gefühlen, Sorgen und Ängsten. Andere bemerken nachts vor allem eine starke innere Unruhe, sie verlassen teilweise fluchtartig das Bett und Schlafzimmer oder beginnen zu zittern oder schwitzen. An erholsamen Schlaf ist dann kaum mehr zu denken.

Doch schlechten Schlaf kann man nicht nur nachts erkennen. Symptome zeigen sich auch am nächsten Morgen. Betroffene kommen häufig nur schwer aus dem Bett, haben eine erhöhte Tagesmüdigkeit, kognitive Einschränkungen und Stimmungsschwankungen. Es kann zu Nervosität und Konzentrationsschwierigkeiten kommen. Auch eine reduzierte Lebensqualität und eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit im privaten und beruflichen Umfeld sind typische Folgen einer Schlafstörung.

Beide Beschwerdetypen, sowohl die Probleme in der Nacht als auch die Einschränkungen am Tag, können einzeln oder in Kombination auftreten. Auch ihre jeweilige Intensität kann schwanken: Manche Menschen leiden vor allem in der Dunkelheit und empfinden ihre durchwachten Nächte als besonders belastend. Andere stören sich eher wenig am kurzen Schlaf, aber können die negativen Folgen am nächsten Tag nur schwer ertragen.

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Ursachen: Warum kann man nicht schlafen

Die Gründe für Einschlafprobleme können unterschiedlich sein. Manchmal sind es die äußeren Faktoren, die das Einschlafen erschweren, wie beispielsweise ungünstige, zu helle Lichtverhältnisse im Schlafzimmer. Diese lassen sich jedoch meist mit etwas handwerklichem Geschick aus der Welt schaffen. 

Schon etwas schwerer wird es bei einer zu lauten Umgebung. Besonders herausfordernd sind fremde Umgebungen auf Reisen. Oft ist zu Beginn z.B. Schlafen im Urlaub nicht möglich, da alles anders ist und es ungewohnte Umgebungsgeräusche gibt. Doch auch diese bekommt man meist mit Vorhängen oder auch Ohrenstöpsel gut in den Griff und merzt so eine Ursache warum man nicht schlafen kann aus.

Neben äußeren Faktoren kann auch das eigene Innenleben die Ursache der Schlafstörungen sein. Nicht selten sind es Sorgen und Probleme, die dich nicht zur Ruhe kommen lassen. Und wenn du erst einmal im Gedankenkarussell gefangen bist, kommst du nur schwer wieder heraus. Oft passiert dies zur Wolfsstunde, auch bekannt als die Zeit um 3 Uhr morgens- sie ist oft mit Schlafstörungen verbunden, da zu dieser Zeit der Melatoninspiegel im Körper sinkt und das Gehirn beginnt, aktiver zu werden, was das Wiedereinschlafen erschwert. Wie es doch gelingen kann, liest du in unseren anderen Artikel. Darin findest du wertvolle Informationen, wie du kreisende Gedanken und nächtliche Sorgen wieder loswirst.

Auch die Gründe für Durchschlafprobleme können sehr vielschichtig sein. Manchmal sind es komplexe Ursachen, manchmal leicht erklärbare Dinge, die sich schnell verändern lassen. Dazu zählen zu Beispiel starkes Schwitzen im Schlaf oder der nächtliche Harndrang. Letzteres lässt sich vor allem dadurch reduzieren, dass du in den letzten eineinhalb Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr trinkst und kurz vor dem Schlummern noch einmal deine Blase komplett entleerst. Wie bei den Einschlafproblemen sind Durchschlafstörungen zudem häufig mit Sorgen und Problemen im Alltag verknüpft. Die beste Abhilfe bei Durchschlafstörungen ist es also, Sorgen erst gar nicht mit uns herumzutragen und schon gar nicht mit ins Bett zu nehmen.

3.1. Psychische Schlafstörungen

Negative Gedanken und psychische Probleme können zu Schlafstörungen führen. Dass der eigene Kopf einen wachhalten kann, hat wohl jeder schon einmal erlebt. So ist zum Beispiel die Nacht vor einer Prüfung oder einem wichtigen Termin in der Regel unruhig. Der Gründe sind Anspannung und Stress. Beides sorgt dafür, dass das Abschalten schwerfällt und du nicht zur Ruhe kommen kannst.

Doch wenn die Anspannung bleibt, bleiben auch die die unruhigen Nächte. Dann kann eine problematische Spirale entstehen, denn es kann sich eine „Angst“ vor dem eigenen Bett oder dem Einschlafen entwickeln. Betroffene assoziieren ihr Bett mit negativen Aspekten wie angespanntes Grübeln und „Problemewälzen“. Die Angst den nächsten Tag, aufgrund zu wenig Schlaf in der Nacht, nicht optimal nutzen zu können führt dazu, dass sie versuchen Schlaf gewaltsam zu erzwingen.

Doch gesunder Schlaf sowie Entspannung bedingen einander. Ohne Entspannung gelingt kein oder nur schlechtes ein- und durchschlafen – ein Teufelskreis.

Schlafstörungen können auch bei psychischen Störungen und psychischen Erkrankungen auftreten. Sie können sie verstärken oder auslösen, also deren Ursache sein. Beispiele sind Psychosen, Depression oder Persönlichkeitsstörungen. Wichtig: Diese Krankheiten gehören in ärztliche Behandlung. Um die richtige Hilfe zu erhalten, solltest du dich an einen Psychiater wenden. Diese sind Fachärzte für psychische Störungen und Erkrankungen.

3.2. Physische Schlafstörungen

Physische oder körperliche Faktoren können den Schlaf auch negativ beeinflussen. Ein typisches Beispiel ist Schmerz: Wenn der Körper schmerzt, ist an Entspannung nicht mehr zu denken. Und dabei ist egal, ob der Hals kratzt, der Rücken zwickt oder der Zahn pulsiert. Auch Erkrankungen, die einen starken Juckreiz auslösen, können dich nachts halten wach.

Krankhaftes Schnarchen, auch Schlafapnoe genannt, ist ein weiteres typisches Beispiel, die dir den Schlaf rauben kann. Die körperlichen Ursache des Schnarchens ist, dass bei Betroffenen die Rachenmuskulatur während der Nacht immer wieder die Atemwege blockiert, wodurch des zu kurzen Atemstillständen kommt. Das beeinflusst die Schlafqualität negativ. Dass die Muskulatur im Hals mit zunehmendem Alter immer stärker erschlafft, ist ganz normal. Die Apnoe kann sich dadurch verstärken. Doch auch Kinder können stark schnarchen und Atemaussetzer haben. Meist sind dann jedoch große Rachenmandeln oder Polypen der Grund. Weitere Ursachen für eine Schlafapnoe können etwa eine angeborene Fehlstellung des Kiefers oder eine verkrümmte Nasenscheidewand sein.

Ein weiterer körperlicher Faktor, der großen Einschluss auf deine Schlafqualität haben kann, ist dein Hormonsystem. Schon kleine hormonelle Veränderungen können einen großen Effekt haben. Heutzutage weiß man, dass sich vor allem die weiblichen Hormone stark auf den Schlaf auswirken. Wenn diese während der Wechseljahre weniger werden, bemerken Frauen nicht selten innere Unruhe und Schlafprobleme. Bei starken Beschwerden kommt dann eine Hormonersatztherapie in Frage.

3.3. Schlafstörungen durch Cortison

Der Begriff Cortison, teilweise auch Kortison geschrieben, wird umgangssprachlich für eine ganze Wirkstoffgruppe genutzt, und zwar für die Gruppe der Glukokortikosteroide. Diese kommen natürlich im Körper als Hormone vor, doch können auch künstlich produziert und als Arznei verabreicht werden. Bekannte cortisonhaltige Medikamente sind zum Beispiel Salben, die Hautausschläge heilen oder Kortison-Sprays, die Asthmatiker zur Linderung ihrer Atemwegsbeschwerden nutzen.

Cortison hat eine antientzündliche und antiallergische Wirkung. Doch die Hormone wirken nicht nur dort, wo sie sollen, sondern auch an anderen Stellen im Körper – und es kommt zu Nebenwirkungen. Eine unerwünschte Wirkung von Cortison ist zum Beispiel, dass die Haut dünner werden kann. Dann werden zarte Äderchen sichtbar. Eine weitere Nebenwirkung können Schlafstörungen sein, denn Cortison wirkt ähnlich wie das körpereigene Hormon Cortisol. Es ist auch als Stresshormon bekannt und aktiviert den Körper.

Sprich mit deinem Arzt, wenn cortisonhaltige Medikamente bei dir Schlafprobleme auslösen. Dieser kann dir, abgestimmt auf deine Gesundheit oder deine Schlafgewohnheiten, die richtige Unterstützung anbieten. Vielleicht brauchst du eine andere Cortison-Dosierung oder ein alternatives Präparat. Von Vorteil ist außerdem, wenn du cortisonhaltige Medikamente eher am Morgen einnimmst. Wenn aus medizinischer Sicht nicht dagegenspricht, kann du so die wachmachende Wirkung von Cortison für dich nutzten, statt schlechten Schlaf zu beklagen.

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Folgen: Wie sich schlechter Schlaf auswirkt

Guter und genug Schlaf sind die Basis für deine Gesundheit und dein körperliches wie seelisches Wohlbefinden. Nur ausgeruht bist du leistungsfähig und belastbar. Das Gegenteil ist der Fall, wenn über länger Zeit schlecht schläfst, denn Schlafmangel und seine Auswirkungen betreffen dann meist Leistungsfähigkeit und Lebensqualität die negativ darunter leiden. Innerlich fühlst dich kraftlos, matt und unausgeglichen, vielleicht auch überfordert und klein. Teilweise werden Menschen mit Schlafstörungen launisch, neigen zu aufbrausendem und aggressivem Verhalten.

Die emotionale Instabilität in Kombination mit Konzentrationsschwierigkeiten, die ebenfalls eine Insomnie-Folge sind, erhöhen auch das Unfallrisiko. Verkehrsunfälle sind eine nicht zu unterschätzende Folge von schlechtem Schlaf. In Deutschland wurden im Jahr 2021 1507 Unfälle mit Verletzten oder Toten durch übermüdete Fahrer ausgelöst. Diese Zahl hat der ADAC veröffentlich und betont, dass die Dunkelziffer sogar noch höher sein könnte.

Daher gilt: Setze dich niemals müde hinters Steuer!

Neben den emotionalen Folgen und dem erhöhten Unfallrisiko, hat dauerhaft schlechter Schlaf auch körperliche Auswirkungen. Vor allem dein Immunsystem leidet. Es kann sich nachts nicht mehr ausreichend regenerieren und wird so immer schwächer. Häufige Infektionskrankheiten wie Erkältungen und Grippe sind die Folge. Auch das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung oder einer Stoffwechselerkrankung steigt, wenn du dich nachts nicht ausreichend erholst. Auch psychische Krankheiten, vor allem Depressionen, können durch eine Schlafstörung ausgelöst oder verstärkt werden.

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Behandlung: Wie du Schlafstörungen beheben kannst

Die korrekte Behandlung einer Schlafstörung setzt immer an deren Ursache an. Denn nur wenn ein Problem an seiner Quelle behoben wird, wird es nachhaltig verbessert oder gar gelöst. Daher sollte es auch immer dein Ziel sein, deine Schlafstörung ursächlich anzugehen beziehungsweise ursächlich behandeln zu lassen.

Verwirrenderweise sind Schlafmittel oder Mittel mit dem Schlafhormon Melatonin in der Regel keine ursächliche Behandlung. Es scheint zwar so zu sein, aber Personen, die die Medikamente einnehmen, werden vielmehr lahmgelegt statt behandelt. Die Ursache, also das, was den schlechten Schlaf auslöst, besteht dann aber weiterhin und ist nicht behoben. Deshalb sollten Mittel, die dich künstlich schlafen lassen, auch nur nach ärztlicher Empfehlung eingenommen werden. Sie sind in den meisten Fällen keine Dauerlösung. Und diese zu finden, ist das Ziel einer guten Behandlung.

Was von Fall zu Fall getan werden muss, um eine Störung langfristig zu lindern, kann sich stark unterscheiden: Manchmal verändern bereits kleine Gewohnheiten die Nächte, manchmal hingegen braucht es große Veränderungen. Manchmal kannst du selbst aktiv werden, manchmal bist du auf die richtigen Ärzte und Medikamente angewiesen. Manchmal kann gibt es schnelle Hilfe, manchmal verschafft nur eine langwierige Therapie Linderung. Einen ersten Überblick über mögliche Behandlungen und Tipps, welche Ansprechpartner dir weiterhelfen können, liest du im Folgenden.

5.1. Akut: Schnelle Hilfe bei Schlafstörungen

Viele übermüdete Menschen sind auf der Suche nach schneller Hilfe bei Schlafstörungen. Und nicht selten greifen sie dann zu Schlafmitteln, die die Nachtruhe künstlich herbeiführen. Doch diese Medikamente sollten nur nach ärztlichem Anraten und nur für eine kurze Zeit eingenommen werden.

Oft helfen auch schon Omas Hausmittel gegen Schlafstörungen wie z.B. ein warmes Glas mit Honig oder verschiedene Heilpflanzen, denn wusstest du, dass gegen die meisten Schlafprobleme ist tatsächlich ein Kraut gewachsen. Und das wussten nicht nur unsere Omas, sondern auch schon viele Generationen vor ihnen.

Vielleicht sind sie auch gar nicht nötig, denn teilweise lassen sich auch durch Verhaltensänderungen schnell Erfolge erzielen: Nutze Entspannungstechniken, um abends leichter zur Ruhe zu kommen. Eine besonders bekannte Methode ist die Meditation. Wer meditiert, versucht seine Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.

Um das zu lernen, kannst du zum Beispiel Apps als Anleitung nutzen oder dir Videos mit geführten Meditationen ansehen. Sie können dir dabei helfen Gedankenspiralen und negative Gedanken zu überwinden, denn im Bett solltest du grundsätzlich nicht grübeln. Falls du doch einmal nachts oder früh morgens über unerledigte Arbeitsaufgaben oder private Probleme nachdenkst, dann immer möglichst »problemlösend« und nie »sorgenvoll«. 

Was dabei hilft: Stift und Papier neben deinem Bett. So hast du immer die Mittel zur Hand, die dir helfen, einen nächtlichen Gedanken festzuhalten, um sich ihm im Tagesverlauf zu widmen. Denn manchmal ist unser Gehirn ganz einfach gestrickt: Aus den Augen, aus dem Sinn. Du wirst erstaunt sein, wie gut diese einfach aber effektive Hilfe bei Schlafstörungen wirkt.

5.2. Chronisch: Was tun bei Schlafstörungen

Bei chronischen Schlafstörungen ist der Gang zum Doktor ein Muss. Dieser muss zunächst die Ursache für den Schlafmangel und seine Auswirkungen durch schlechten Schlaf herausfinden, sodass dann die passende Behandlung beginnen kann.

Um für den Termin beim Arzt gut vorbereitet zu sein, kann es helfen, ein sogenanntes Schlaftagebuch zu führen. Darin werden täglich deine Schlafgewohnheiten dokumentiert, etwa wann du ins Bett gegangen bist, ob du ein Schlafmittel eingenommen hast oder welche Probleme und Gedanken du während der Nacht hattest. Auch deine Schlafdauer, die Qualität deines Schlafes und dein Schlafbedürfnis am Tag wird notiert. So hast du alle Informationen über deine Nächte zur Hand, wenn der Arzt nach Details fragt.

5.3. Welcher Arzt bei Schlafstörungen hilft

Chronische Schlafprobleme solltest du immer ärztlich abklären lassen, doch welcher Mediziner für dein individuelles Problem zuständig ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn eine Person, die schlafwandelt oder an Narkolepsie leidet, braucht eine ganz andere ärztliche Betreuung als eine Person, die nachts im Bett liegt und grübelt. Ein kranker Mensch, der regelmäßig viele Medikamente einnimmt, muss anders therapiert werden, als ein fitter Mensch mit bester Gesundheit, der sich nur die falschen Verhaltensweisen angewöhnt hat. Ein Kind braucht andere Betreuung als ein Erwachsener.

Kurz: Wende dich immer an den Arzt, der für deinen individuellen Fall der richtige ist.

Deine erste Anlaufstelle kann der Hausarzt sein. Das gilt allgemein für alle medizinischen Fragen, denn der Hausarzt kann direkt die wichtigsten Untersuchungen durchführen, deine Symptome und den Zustand deines Schlafes einschätzen, dich beraten und, wenn nötig, an einen passenden Facharzt überweisen.

Kinder werden beispielsweise von Kinder- und Jungenärzten beziehungsweise Kinder- und Jungendpsychiatern betreut. Ein Gynäkologe kümmert sich um die Anliegen von Frauen, die beispielsweise während der Wechseljahre Schlafprobleme bekommen. Internisten behandeln Erkrankungen und Verletzungen der inneren Organe, während ein HNO-Arzt helfen kann, wenn der Grund der Schlaflosigkeit im Bereich von Hals, Nase oder Ohren liegt, zum Beispiel bei Schnarchern.

In manchen Fällen wirst du an ein Schlaflabor überwiesen. Dort kann dein Schlaf mehrere Nächte lang von Medizinern beobachtet werden.

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Schlafstörungen mit guter Schlafhygiene vorbeugen

Es gibt einige Tipps und Tricks, um Schlafstörungen vorzubeugen:

  • Vermeide jeglichen Medienkonsum direkt vor dem Schlafengehen. Er ist emotional aufreibend und das Bildschirmlicht hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, das unserem Körper das Signal zum Einschlafen gibt. 
  • Gehe erst ins Bett, wenn du wirklich müde bist. Klingt banal, ist aber nicht selbstverständlich; gerade bei Paaren oder Eltern mit Kindern. Häufig gehen wir zu Bett, weil es laut Uhr, Smartphone oder gesellschaftlichen Konventionen nun Schlafenszeit ist. Wenn wir dann noch nicht wirklich müde sind, liegen wir eher wach und kommen oft unweigerlich ins Grübeln. 
  • Bewahre die Ruhe und baue dir selbst keinen Druck auf. Wenn du bereits 15 Minuten wach gelegen bist, dann solltest du das Bett und das Schlafzimmer verlassen. 
  • Beschäftige dich möglichst im Dunkeln oder in gedimmtem Licht mit beruhigenden und eher monotonen Aktivitäten (lesen, stricken, puzzeln oder ausmalen). Wenn du wieder müde bist, gehe zurück ins Bett. Solltest du dann immer noch nicht schlafen können, verlasse das Bett und das Schlafzimmer erneut. 
  • Schaue nachts nie auf die Uhr oder auf dein Smartphone! Uhrzeit und neue Nachrichten interessieren dich nachts nicht! Nachrichten, Mails oder auch nur das Licht des Displays können dich zusätzlich wach machen. Grundsätzlich haben Handys, Tablets etc. nichts im Schlafzimmer zu suchen! 
  • Vermeide nachts unbedingt helles Licht, denn das macht wach. Diese Regel gilt auch für den Gang zur Toilette. Damit du jedoch nicht stürzt, kann ein Bewegungsmelder helfen. Dessen Licht ist in der Regel optimal, da es gedimmt ist. Ist das keine Option, dann kann - auch wenn es vielleicht etwas seltsam klingt - eine Sonnenbrille den wachmachenden Lichtreiz schwächen. 
  • Gehe nicht zu früh ins Bett, sofern es dein Beruf erlaubt. Lieber von Mitternacht bis sechs Uhr durchschlafen als von 21 Uhr bis vier Uhr mit anschließendem Wachliegen.  
  • Einer der Hauptgründe für eine Ausschlafstörung ist die Angst, zu verschlafen, diese ist aber unberechtigt. Vertraue deinem Wecker oder Smartphone. Diese wecken verlässlich, sofern Akkus und Batterien aufgeladen sind. 
  • Als Wecker darf dein Smartphone natürlich fungieren. Dann aber bitte immer im Flugmodus, denn schon leichte Vibrationen können unseren Schlaf stören.  

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