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Wenn dein Kind nicht schlafen will: Ursachen verstehen und ruhige Nächte finden

veröffentlicht von Leona Rudolph in Schlaf am 16.12.2025
Leona Rudolph Schlafexpertin & Gesundheitspsychologin
Leona Rudolph

Dein Kind schläft oft nicht ein? Damit bist du nicht allein. Einschlafprobleme bei Kindern sind weit verbreitet und können verschiedene Ursachen haben. In diesem Ratgeber erfährst du, warum Kinder unterschiedlichen Alters Schwierigkeiten mit dem Einschlafen haben. Zudem erhältst du bewährte Einschlaftipps für Kinder, die dir und deiner Familie zu erholsameren Nächten verhelfen. 

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Warum schläft mein Kind abends nicht ein? Die häufigsten Gründe

Wenn Kinder nicht schlafen wollen oder können, steckt meist mehr dahinter – je nach Alter, Temperament und Entwicklungsphase. Wichtig ist zunächst der Unterschied zwischen „nicht wollen“ und „nicht können“: Manche Kinder weigern sich zu schlafen, weil sie nichts verpassen möchten und ihren Schlafbedarf nicht verstehen. Andere hingegen finden trotz Müdigkeit einfach keinen Weg in den Schlaf – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Warum das so ist und wie Eltern helfen können, sehen wir uns genauer an.

Häufige Ursachen für Einschlafschwierigkeiten bei Kleinkindern und älteren Kindern:

  • Ungünstige Schlafgewohnheiten: Wenn sich dein Kind daran gewöhnt hat, nur bei Körperkontakt zu einem Elternteil einzuschlafen, fällt es ihm möglicherweise schwer allein einzuschlafen.
  • Trennungsängste: Die Angst, von den Eltern getrennt zu werden, ist besonders bei Kleinkindern ein häufiger Grund, nicht einzuschlafen. Das Zubettgehen bedeutet für sie eine Trennung, die sie wachhält.
  • Entwicklungsschritte: Auch aufregende Meilensteine wie Krabbeln, Laufen Lernen oder der erste Kindergartentag können dazu führen, dass Kleinkinder nicht schlafen wollen oder nachts öfter aufwachen. Ihr Gehirn verarbeitet dann die neuen Eindrücke.
  • Magische Phase und Ängste: Zwischen drei und sechs Jahren entwickeln viele Kinder lebhafte Fantasien. Oft spielen hier Ängste vor Monstern, Hexen oder der Dunkelheit eine Rolle. Als Folge schläft dein Kind abends eventuell nicht ein, weil es sich zu sehr ängstigt. Gleiches gilt für Albträume in diesem Alter. Die Angst vor Albträumen hindert Kinder auch am Einschlafen.
  • Überstimulation: Ein aufregender Tag ohne Ruhephasen kann dazu führen, dass dein Kind abends nicht zur Ruhe kommt.

Erholsamer schlafen

für die Familie

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Dein Kind will nicht schlafen – je nach Alter aus anderen Gründen

Die Ursachen für Einschlafschwierigkeiten bei Kindern hängen oft mit der Entwicklung im jeweiligen Alter ab. Jedes Kind ist zwar anders, aber anhand bestimmter Anhaltspunkte kannst du trotzdem verstehen, was in ihm vorgeht.

Wenn ein Kind mit zwei Jahren nicht schlafen will

Dass ein Kind mit zwei Jahren nicht schlafen will, kommt entwicklungsbedingt häufig vor. In diesem Alter durchleben viele Kinder die sogenannte Schlafregression. Zweijährige wollen oft nicht schlafen, weil sie gerade große Entwicklungssprünge machen: Spracherwerb, Autonomieentwicklung und neue motorische Fähigkeiten halten das Gehirn auf Trab.

Meist brauchen Kinder in diesem Alter noch einen Mittagsschlaf. Fehlt dieser, sind sie abends übermüdet und können paradoxerweise schlechter einschlafen. Im Volksmund werden sie dann gerne als „überdreht“ bezeichnet.

Wenn ein Kind mit drei Jahren nicht schlafen will

Wenn ein Kind drei Jahre alt ist und nicht schlafen will, rücken oft Probleme mit dem Zubettgehen selbst in den Vordergrund. In diesem Alter beginnt die magische Phase, in der Fantasie und Realität verschwimmen: Monster unterm Bett oder Gespenster im Schrank werden plötzlich real.

Gleichzeitig testen Kinder mit drei Jahren Grenzen aus und versuchen, Aspekte ihrer Umwelt zu kontrollieren. In dieser beginnenden Autonomie- oder Trotzphase wollen sie möglicherweise den Zeitpunkt des Schlafengehens selbst bestimmen.

Wenn ein Kind mit vier oder fünf Jahren nicht schlafen will

Die Autonomiephase hält auch bei vier- und fünfjährigen Kindern noch an. Wenn ein Kind mit vier oder fünf Jahren nicht schlafen will, ist es aber bereits gut in der Lage, seine Bedürfnisse mit Worten auszudrücken. Das hilft dir, die Gründe zu erkennen, warum dein Kind nicht schlafen will oder kann – etwa, wenn es Angst hat, sich noch mit dem vergangenen Tag beschäftigt oder einfach austestet, wie lange es noch aufbleiben darf.

In dieser Phase hilft es, gemeinsam Kompromisse zwischen den Ansprüchen deines Kindes und seinen gesundheitlichen Bedürfnissen zu finden.

Wenn ein Kind mit sechs oder sieben Jahren nicht schlafen will

Bei Kindern von sechs oder sieben Jahren, die nicht schlafen wollen, können die Gründe auch außerhalb der Familie liegen: Schulstress und Leistungsdruck, soziale Konflikte, zu viele Freizeittermine oder übermäßiger und nicht altersgerechter Medienkonsum führen unter Umständen dazu, dass dein Kind überwältigt ist und abends nicht abschalten kann. Mit einem Grundschulkind kannst du bereits sehr gut über seine Bedürfnisse reden und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Leona Rudolph Schlafexpertin & Gesundheitspsychologin

Wichtig: Die meisten Einschlafprobleme sind entwicklungsbedingt und vorübergehend. Bereits eingefahrene Gewohnheiten lassen sich mit etwas Zeit und Beharrlichkeit wieder ändern. Mit den richtigen Strategien und einer liebevollen, aber konsequenten Haltung findest du gemeinsam mit deinem Kind zu ruhigeren Nächten.

Leona Rudolph, Gesundheitspsychologin und Expertin für Schlafgesundheit
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Bewährte Einschlaftipps für Kinder

Diese praktischen Strategien helfen dir, dein Kind beim Einschlafen zu unterstützen. Sie helfen zudem langfristig eine gesunde Schlafhygiene zu etablieren, die auch für Erwachsene wichtig ist:

  1. Aktiver Tag mit viel Bewegung

    Kinder, die sich tagsüber – am besten draußen bei Tageslicht – ausreichend bewegen, sind abends müder und schlafen besser ein. Sorge für aktive Bewegungsphasen am Vormittag und am frühen Nachmittag. Wilde Spiele am späten Nachmittag können dagegen dazu führen, dass dein Kind länger braucht, um die nötige Bettschwere zu entwickeln.

     

  2. Strukturierter Tagesablauf mit festen Schlafenszeiten

    Festen Zeiten für Mittagsschlaf, Abendessen und Zubettgehen entspannen das Thema Schlafen enorm. Kinder brauchen in ihrem Tagesablauf Struktur, Routine und Verlässlichkeit. Ein gleichbleibender Rhythmus hilft dem Körper, sich auf die Schlafenszeit einzustellen.

     

  3. Ruhige Übergangsphase vor dem Schlafen

    Die letzte Stunde vor dem Zubettgehen gestaltest du am besten ruhig. Schalte die Bildschirme von Fernseher, Tablet oder Smartphone mindestens eine Stunde vorher aus, da das blaue Licht die Melatonin-Produktion hemmt. Ruhige Beschäftigungen wie Malen oder Puzzeln, aber auch das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern helfen Kindern, ihren Körper und ihr Gehirn zu beruhigen.

     

  4. Entspannende Einschlafrituale etablieren

    Ein früh etabliertes, allabendliches Einschlafritual mit deinem Kind signalisiert: Jetzt kommt die Ruhezeit. Das kann eine vorgelesene Gute-Nacht-Geschichte, ein gemeinsames Lied oder eine kurze Massage sein. Wichtig: Das Ritual sollte zeitlich begrenzt sein (ca. 15–30 Minuten) und immer gleich ablaufen.

     

  5. Die optimale Schlafumgebung schaffen

    Das Kinderzimmer sollte zum Schlafen dunkel, ruhig und kühl sein (ca. 18 °C). Ein kleines Nachtlicht kann Kindern ab drei Jahren die Angst vor der absoluten Dunkelheit nehmen. Das Lieblingskuscheltier oder ein Schmusetuch vermittelt Sicherheit.

     

  6. Schrittweise Selbstständigkeit fördern

    Wenn dein Kind nicht ohne dich oder andere Bezugspersonen einschlafen will, kann es helfen, wenn du schrittweise deine Anwesenheit reduzierst. Setz dich etwa zunächst neben das Bett, bis dein Kind fast eingeschlafen ist, und rücke Abend für Abend etwas weiter weg. So lernt dein Kind, eigenständig einzuschlafen. Wichtig ist dabei, konsequent, aber gleichzeitig liebevoll und geduldig zu bleiben. Kinder brauchen das Gefühl, dass sie sicher und geborgen sind, auch wenn Mama oder Papa nicht direkt daneben sitzen.

     

  7. Ängste ernst nehmen und Lösungen finden

    Wenn dein Kind nicht schläft, spielen oft Ängste eine Rolle. Statt rational zu erklären, dass es keine Monster gibt, suche gemeinsam nach Lösungen: Ein „Monsterspray“ (Wasser mit Lavendel), ein Sorgenfresser-Kuscheltier oder ein Traumfänger können helfen.

     

  8. Einschlaftipp für Kinder von zehn bis zwölf Jahren: Gesprächsritual etablieren

    Gerade für ältere Kinder kann es hilfreich sein, wenn es jeden Abend einen bestimmten Zeitraum gibt, in dem sie über ihre Erlebnisse und eventuell vorhandene Sorgen sprechen können. So müssen sie diese nicht in die Nacht mitnehmen, in der das Grübeln ihnen den Schlaf rauben könnte.

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Entspannungstechniken und altersgerechte Einschlafhilfen

Mit bewährten, aber einfachen Mitteln kannst du dafür sorgen, dass dein Kind besser in den Schlaf findet. Das Schöne dabei: Auch dir selbst tun Entspannungstechniken und das bewusste „Herunterfahren“ nach einem stressigen Tag wahrscheinlich gut.

Atem- und Körperübungen

  • Atemübungen: Gemeinsam langsam und tief zu atmen, beruhigt das Nervensystem und hilft, den Tag loszulassen.
  • Progressive Muskelentspannung (PMR): Bei PMR werden verschiedene Muskelgruppen nacheinander angespannt und wieder gelockert. Das reduziert Stress und macht müde. PMR ist bereits für Kinder ab etwa fünf Jahren geeignet.
  • Leichte Dehnübungen oder Kinder-Yoga: Spielerische Bewegungen wie „Schlafende Katze“ oder „ruhiger Baum“ fördern Körperbewusstsein und Entspannung.

Beruhigende Sinnesreize

  • Sanfte Massage: Eine kurze Rücken- oder Fußmassage vor dem Schlafen wirkt beruhigend, vermittelt Sicherheit und Geborgenheit und fördert die Ausschüttung des „Kuschelhormons“ Oxytocin.
  • Beruhigende Musik oder Einschlafgeschichten: Ruhige Melodien oder sanft erzählte Geschichten unterstützen das Einschlafen.
  • Kuscheltier oder Lieblingsdecke: Vertraute Gegenstände geben Sicherheit und wirken besonders bei jüngeren Kindern entspannend.

Mentale und emotionale Entspannung

  • Fantasiereisen: Geführte kleine Geschichten oder Visualisierungen helfen Kindern, sich auf positive Bilder zu konzentrieren und zur Ruhe zu kommen.
  • Achtsamkeit durch Körperwahrnehmung: Kinder spüren bewusst, wie sie liegen oder wie sich ihre Decke anfühlt. Das lenkt vom Grübeln ab.
  • Abendliche Dankbarkeitsrunde: Gemeinsam könnt Ihr drei schöne Erlebnisse des Tages benennen. Das stärkt das Wohlgefühl und senkt Anspannungen.
Leona Rudolph Schlafexpertin & Gesundheitspsychologin

Unser Tipp: Entdecke die BLACKROLL Schlaf-Kollektion und das ergonomische Kinderkissen. Diese können zur Entspannung, Regeneration und zu einem erholsameren Schlaf beitragen. Schlaf ist die Basis für Leistung, Balance und Wohlbefinden – für dich und dein Kind!

Leona Rudolph, Gesundheitspsychologin und Expertin für Schlafgesundheit
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Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?

Wenn dein Kind häufig schlecht einschläft, verstärkt Schwierigkeiten mit dem Durchschlafen zeigt oder tagsüber immer wieder müde oder unaufmerksam und übermäßig unruhig ist, solltest du eine kinderärztliche Praxis aufsuchen. Dort können behandlungsbedürftige Ursachen für die Schlafstörungen deines Kindes ausgeschlossen werden.

Warnzeichen, die du ärztlich abklären lassen solltest:

  • Anhaltende Einschlafprobleme über mehrere Wochen
  • Übermäßiger Bewegungsdrang der Beine nach dem Hinlegen
  • Starkes Schnarchen oder Atemaussetzer im Schlaf (im infektfreien Zustand)
  • Extreme Tagesmüdigkeit trotz ausreichender Bettzeit
  • Unaufmerksamkeit und übermäßige Unruhe tagsüber
  • Schlafwandeln (Verletzungsgefahr) oder Nachtschreck
  • Häufig wiederkehrende Albträume
  • Nächtliche Bauchschmerzen und Sodbrennen (Reflux)
  • Anfallsartige Zustände aus dem Schlaf heraus
  • Schlafprobleme, die die Entwicklung oder das Familienleben massiv belasten

Kinderärzt:innen können dich und dein Kind bei Bedarf auch an Schlafmediziner:innen oder spezialisierte Beratungsstellen verweisen.

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Dein Kind will nicht schlafen? Häufig gestellte Fragen

Studien & Quellen

Iglowstein, I., Jenni, O. G., Molinari, L., & Largo, R. H. (2003). Sleep Duration From Infancy to Adolescence: Reference Values and Generational Trends. Pediatrics111(2), 302–307. https://doi.org/10.1542/peds.111.2.302.

Mindell, J. A., Kuhn, B., Lewin, D. S., Meltzer, L. J., & Sadeh, A. (2006). Behavioral treatment of bedtime problems and night wakings in infants and young children. Sleep, 29(10), 1263–1276. https://doi.org/10.1093/sleep/29.10.1263

Schlarb, A. A., Liddle, C. C. J., & Hautzinger, M. (2011). Sleep problems in German children and adolescents: A self-report survey. Child Psychiatry and Human Development, 42(5), 593–605.