Nackenschmerzen nach dem Schlafen
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Nackenschmerzen nach dem Schlafen: Was hilft?

veröffentlicht von Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer in Schlaf am 2.6.2022 - aktualisiert am 12.11.2025
Dr torsten pfitzer
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer

Wer morgens mit einem steifen Nacken oder Kopfschmerzen aufwacht, weiß, wie sehr Nackenschmerzen nach dem Schlafen den Start in den Tag vermiesen können. Statt erholt fühlst du dich verspannt, unbeweglich und oft auch gereizt – als hätte der Körper über Nacht keine Ruhe gefunden. Tatsächlich zählen Nackenverspannungen zu den häufigsten muskulären Beschwerden überhaupt, und meist steckt keine ernsthafte Erkrankung dahinter. Vielmehr sind sie das Resultat aus ungünstiger Schlafposition, falscher Kissenhöhe, Stress oder zu wenig Bewegung im Alltag.

In diesem Artikel erfährst du, warum der Nacken nach dem Schlafen schmerzt, welche typischen Ursachen es gibt und was wirklich hilft – von Wärmeanwendungen über Dehnübungen bis hin zu Tipps für das richtige Kopfkissen und eine gesunde Schlafhaltung. Außerdem zeigen wir, wann du besser ärztlichen Rat einholen solltest und wie du langfristig vorbeugen kannst, damit dein Nacken am Morgen endlich locker bleibt.

Was tun bei Nackenschmerzen nach dem Schlafen?

Nackenschmerzen nach dem Schlafen sind häufig – und in den meisten Fällen harmlos. Sie entstehen meist durch Verspannungen oder eine ungünstige Schlafposition. Wer morgens mit einem steifen Nacken, Kopfschmerzen oder einem Ziehen bis in die Schultern aufwacht, hat oft über Stunden in einer ungünstigen Haltung gelegen. Das führt zu einer verminderten Durchblutung der Muskeln und Faszien, was die Regeneration in der Nacht beeinträchtigt.

Das Gute: In vielen Fällen lassen sich die Beschwerden schnell lindern. Wärme, sanfte Dehnübungen und eine aufrechte Haltung im Alltag fördern die Durchblutung und helfen, die Muskulatur zu entspannen. Auch ein kurzer Spaziergang am Morgen oder leichte Bewegungen im Schulter- und Halsbereich aktivieren die Muskeln und lösen Spannungen, die sich über Nacht aufgebaut haben.

Wenn du regelmäßig mit Verspannungen oder Schmerzen im Nacken aufwachst, prüfe deine Schlafgewohnheiten: Liegt dein Kopf in einer neutralen Position in Verlängerung der Wirbelsäule? Ist dein Kissen weder zu weich noch zu hart? Studien zeigen, dass eine falsche Kissenhöhe oder eine verdrehte Schlafposition Nackenschmerzen begünstigen kann (ScienceDirect, 2021).

Neben der richtigen Schlafposition spielt auch der Tagesablauf eine Rolle. Langes Sitzen, zu wenig Bewegung oder eine schlechte ergonomische Haltung am Arbeitsplatz führen zu dauerhafter Anspannung der Nackenmuskulatur. Der Körper speichert diese Spannung und überträgt sie in die Nacht. Kommen Stress oder nächtliches Zähneknirschen hinzu, kann sich das Problem verstärken.

Zur Linderung helfen Wärmeauflagen, Wärmepflaster oder sanfte Wärmeanwendungen im Schlafzimmer, um die Durchblutung zu fördern. Auch Hausmittel wie ein warmes Bad, Rotlicht oder eine kurze Selbstmassage mit den Händen im Bereich des Nackens und der Schultern können die Spannung verringern.

Halten die Schmerzen jedoch länger als ein paar Tage an, strahlen in den Arm oder verursachen Bewegungseinschränkungen oder Schwindel, solltest du ärztlichen Rat einholen. Ein Arzt oder Physiotherapeut kann die Ursache abklären – etwa muskuläre Verhärtungen, Gelenkblockaden oder Verschleiß der Halswirbelsäule – und gezielte Behandlungen oder Übungen empfehlen.

„Nackenschmerzen nach dem Schlafen sollten nicht isoliert, sondern als Teil eines komplexen Zusammenspiels von Faktoren gesehen werden. Ganzheitliche Maßnahmen wie ergonomische Anpassung, Entspannung, sanfte Dehnübungen und eine bewusste Schlafumgebung fördern einen erholsameren Schlaf.“
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer, Schmerzexperte

Insgesamt gilt: Nackenschmerzen nach dem Schlafen sind meist kein Grund zur Sorge. Wer seine Schlafposition optimiert, regelmäßig dehnt, die Muskeln stärkt und auf ergonomische Unterstützung achtet, kann vielen Problemen vorbeugen.

Nackenschmerzen gehören zu den häufigsten muskulären Beschwerden – rund 40 Prozent aller Betroffenen klagen über Probleme in der Hals-, Nacken- und Schulterregion. In den meisten Fällen sind sie harmlos und auf verspannte Muskeln oder Faszien zurückzuführen. Diese entstehen, wenn die Muskulatur durch einseitige Tätigkeiten, schlechte Haltung oder fehlende Bewegungen überlastet wird. Auch im Alltag sind viele Menschen stundenlang in statischen Positionen, etwa beim Sitzen am Schreibtisch, beim Autofahren oder durch den sogenannten Handynacken. Dabei werden Muskeln und Sehnen im Nacken dauerhaft angespannt, was die Durchblutung reduziert und eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen erschwert.

Im Laufe des Tages summieren sich diese kleinen Belastungen. Wer dann nachts auf einer ungünstigen Unterlage liegt oder den Kopf in einer verdrehten Position hält, überträgt die Spannung buchstäblich in den Schlaf. Eine falsche Schlafposition oder ein ungeeignetes Kissen kann die Muskulatur zusätzlich verkürzen oder überdehnen. Ist das Kissen zu weich, sinkt der Kopf zu tief ein – ist es zu hart, bleibt die Wirbelsäule nicht in einer Linie. Beides führt dazu, dass sich Muskeln und Gelenke über Nacht verspannen und du am nächsten Morgen mit Schmerzen im Nacken oder der Schulter aufwachst.

Auch psychische Faktoren spielen eine wichtige Rolle: Stress, Anspannung oder nächtliches Zähneknirschen führen dazu, dass sich die Nackenmuskulatur unbewusst verkrampft. Der Körper bleibt in einem Zustand erhöhter Muskelaktivität, selbst wenn du eigentlich schlafen solltest. Häufig klagen Patienten dann über einen steifen Nacken, Schwindel oder Kopfschmerzen am Morgen. In einzelnen Fällen können auch Verletzungen, Verschleiß der Wirbelgelenke oder Bewegungseinschränkungen an der Halswirbelsäule die Ursache sein.

Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer, Schmerztherapeut und Experte für ganzheitliche Behandlungskonzepte, erklärt dazu: „Der Nacken ist ein komplexes Zusammenspiel aus Muskeln, Faszien und Gelenken. Fehlhaltungen, innere Anspannung oder eine ungünstige Lagerung im Schlaf führen oft gemeinsam zu Beschwerden. Wer die Ursachen versteht, kann gezielt ansetzen – mit Dehnung, Entspannung und einer ergonomischen Schlafumgebung.“

Kurz gesagt: Meist steckt hinter Nackenschmerzen nach dem Schlafen keine ernste Erkrankung, sondern ein Zusammenspiel aus Verspannung, Haltungsfehlern und fehlender nächtlicher Regeneration. Wärme, bewusste Dehnung und kleine Bewegungen über den Tag können helfen, die Spannung zu lösen und den Nacken wieder beweglich zu machen.

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Das größte „Verspannungspotenzial“ entsteht, wenn Muskeln über Stunden in einer verkürzten oder übermäßig gedehnten Position verharren. Genau das passiert häufig im Schlaf – vor allem, wenn Kopf und Hals nicht in einer neutralen Linie zur Wirbelsäule liegen. Die Muskulatur der Nackenregion und der Schultern reagiert empfindlich auf solche statischen Haltungen: Sie verhärtet, die Durchblutung sinkt, und die Nervenzellen senden Schmerzsignale ans Gehirn. Morgens fühlt sich das dann an wie ein steifer, unbeweglicher Nacken.

Diese nächtlichen Spannungen haben häufig ihren Ursprung im Alltag. Langes Sitzen, hochgezogene Schultern beim Arbeiten oder eine schlechte Körperhaltung führen dazu, dass die Muskeln nie richtig loslassen. Kommen Stress oder innere Anspannung hinzu, bleibt die Muskulatur selbst im Schlaf aktiv. So entsteht ein Kreislauf aus Spannung, Schmerz und noch mehr Anspannung – ein echter Energieräuber.

Wenn du morgens regelmäßig mit einem verspannten Nacken aufwachst, können kleine Veränderungen große Wirkung zeigen. Bevor du zu Schmerzmitteln greifst, probiere einfache Hausmittel und sanfte Dehnübungen:

  • Wärmeanwendungen: Ein warmes Duschbad, eine Wärmflasche oder ein Wärmepflaster lockern die Muskulatur und fördern die Durchblutung.
  • Sanftes Dehnen: Rolle die Schultern langsam nach hinten, neige den Kopf leicht zur Seite und atme ruhig. So werden Faszien und Sehnen mobilisiert.
  • Bewegung statt Schonung: Leichte Bewegungen im Oberkörper oder ein kurzer Spaziergang regen den Kreislauf an und lösen die Restspannung.

Wenn die Verspannungen nach einigen Tagen nicht besser werden oder die Beschwerden in die Arme oder Hände ausstrahlen, ist der Gang zum Arzt oder Physiotherapeuten sinnvoll. Mit gezielten Behandlungen wie manueller Therapie, Dehnung oder Wärme kann die Muskulatur nachhaltig gelockert werden.

Tipp: Wer oft morgens verspannt aufwacht, kann zusätzlich auf die richtige Schlafumgebung achten. Eine angepasste Matratze, ein ergonomisches Kissen und eine angenehme Temperatur im Schlafzimmer verhindern Kälte oder Zugluft, die den Nacken zusätzlich reizen.

Dr torsten pfitzer

"Nackenschmerzen nach dem Schlafen sollten nicht isoliert, sondern als Teil eines komplexen Zusammenspiels von Faktoren gesehen werden. Ganzheitliche Maßnahmen, wie Verbesserung der ergonomischen Unterstützung durch Kissen und Matratze, Anpassung der Schlafposition, Entspannungstechniken, sanfte Dehnübungen und eine bewusste Ausrichtung des Schlafumfelds können dabei helfen, Nackenschmerzen effektiv zu lindern und einen erholsameren Schlaf zu fördern."

Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer, Schmerz-Experte

Erholsamer schlafen.

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Steifer Nacken, Kopfschmerzen & nächtliche Beschwerden

Ein steifer Nacken nach dem Schlafen fühlt sich an, als hätte jemand die Kopfgelenke blockiert. Schon kleine Bewegungen sind unangenehm, der Kopf lässt sich kaum drehen und es zieht oft bis in die Schultern oder den oberen Rücken. Häufig gehen diese Symptome mit Kopfschmerzen, einem Druckgefühl hinter den Augen oder leichtem Schwindel einher. Viele Patienten berichten auch über Taubheitsgefühle in den Händen oder ein Kribbeln in den Fingern – Zeichen, dass die Muskulatur oder Nerven durch die Spannung gereizt sind.

Die Hauptursache solcher Beschwerden liegt meist in einer mechanischen Fehlhaltung während des Schlafs. Wenn der Kopf über Stunden verdreht oder überstreckt liegt, geraten Muskeln und Sehnen in Dysbalance. Die Folge: Mikroverkürzungen, verminderte Durchblutung und eine eingeschränkte Gleitfähigkeit der Faszien. Auch Kälte oder Zugluft im Schlafzimmer können die Region rund um Hals und Schultern auskühlen – dadurch verhärtet die Muskulatur und reagiert empfindlicher auf jede Bewegung.

In den meisten Fällen ist ein steifer Nacken harmlos und bessert sich innerhalb weniger Tage von selbst. Wärme ist dann das Mittel der Wahl: Wärmeanwendungen wie ein Wärmepflaster, ein warmes Bad oder eine Infrarotlampe fördern die Durchblutung, entspannen die Muskeln und können die Schmerzen deutlich lindern. Unterstützend helfen sanfte Dehnübungen und leichte Bewegungen im Oberkörper, um die betroffene Muskulatur wieder zu aktivieren.

Bleiben die Beschwerden jedoch länger bestehen, schränken die Beweglichkeit ein oder treten Begleitsymptome wie Schwindel, starke Kopfschmerzen oder Taubheitsgefühle auf, sollte unbedingt ein Arzt oder Physiotherapeut hinzugezogen werden. In seltenen Fällen können auch Gelenkblockaden, Verschleiß an der Halswirbelsäule oder entzündliche Prozesse hinter den Schmerzen stecken. Ein erfahrener Schmerztherapeut kann mit gezielter Behandlung, Dehnung und Bewegungstherapie die Ursache abklären und langfristige Linderung schaffen.

Zur Vorbeugung lohnt sich ein Blick auf die Schlafumgebung: Eine ergonomische Matratze, die richtige Kissenhöhe und eine stabile, nicht zu kühle Raumtemperatur können viel bewirken. So bleibt der Nacken in einer entspannten Position, und die nächtliche Regeneration funktioniert, wie sie soll.

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Beste Schlafposition & richtiges Kopfkissen bei Nackenschmerzen

Die Schlafposition hat einen großen Einfluss darauf, ob sich Nackenschmerzen nach dem Aufstehen bemerkbar machen. Viele fragen sich: Gibt es überhaupt die eine beste Schlafposition bei Nackenschmerzen? Fachleute empfehlen vor allem eine stabile Matratze in Kombination mit einem guten Nackenstützkissen. Besonders die Rückenlage gilt als vorteilhaft, weil sie die Schultern und die Halswirbelsäule gleichmäßig entlastet. Wer ohnehin schon unter Verspannungen leidet, profitiert in dieser Position meist am meisten. Auch für Menschen mit Rückenschmerzen ist sie günstig, weil die Wirbelsäule in einer natürlichen Linie bleibt.

Das richtige Kissen kann dabei helfen, den Körper während der Nacht optimal zu entspannen. Es sollte Kopf, Hals und Nacken gezielt stützen und so die Wirbelsäule in ihrer physiologischen Form halten. Ein gutes Kissen kombiniert stützende und nachgebende Eigenschaften: Der Kopf darf nicht zu tief einsinken, aber auch nicht zu hoch liegen. Zu harte oder zu weiche Kissen können die Spannung in der Muskulatur erhöhen und die Durchblutung behindern. Studien zeigen, dass ergonomisch angepasste Nackenstützkissen die Schlafqualität verbessern und Nackenschmerzen reduzieren können (ScienceDirect, 2021).

Jeder Mensch hat eine bevorzugte Liegeposition – häufig schon seit der Kindheit. Sie beeinflusst, welche Kissenhöhe und Form optimal sind. Rücken-, Seiten- und Bauchschläfer stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an die Lagerung von Kopf und Genick. Merke: Die beste Schlafposition bei Nackenschmerzen ist immer die, in der Wirbelsäule und Muskeln möglichst entspannt bleiben.

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Kissen Rückenschläfer

Rückenschläfer

Bist du Rückenschläfer, solltest du ein flaches Nackenstützkissen wählen. Erhöhte Ränder stabilisieren den Nacken, während der Hinterkopf weich aufliegt. Achte darauf, dass das Kinn den Brustkorb nicht berührt – das würde die Wirbelsäule überstrecken. Bei der Kissenhöhe gilt: Der Kopf sollte so liegen, dass Nacken und Oberkörper eine gerade Linie bilden.

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Kissen Seitenschläfer

Seitenschläfer

Für Seitenschläfer ist ein etwas höheres Kissen ideal, damit die Wirbelsäule gerade bleibt. Orientierung bietet die Faustregel: Nase und Bauchnabel sollten in etwa denselben Abstand zur Matratze haben. So bleibt der Schultergürtel entlastet, und die Sehnen im Halsbereich können sich während der Nacht regenerieren.

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Kissen Bauchschläfer

Bauchschläfer

Ergonomisch betrachtet ist die Bauchlage die ungünstigste Position, da der Kopf stark verdreht wird und Gelenke sowie Muskeln unter Spannung geraten. Wenn du dennoch so schläfst, sollte das Kissen besonders flach und flexibel sein, damit die Wirbelsäule nicht zusätzlich überstreckt wird. Sinnvoll ist ein Modell, das auch beim Wechsel in eine Seitenlage genug Stützkraft bietet.

Ein erfahrener Physiotherapeut kann helfen, die individuell passende Kissenhöhe und Liegeposition zu bestimmen. Auch sanfte Dehnübungen vor dem Schlafengehen können die Spannung im Nacken lösen und die Regeneration fördern.

Tipp: Achte darauf, dass dein Kissen regelmäßig ausgetauscht wird – bei täglicher Nutzung spätestens nach zwei Jahren. So bleibt die Stützfunktion erhalten, und du vermeidest hygienische Belastungen durch Feuchtigkeit oder Hautkontakt.

Kurzum: Die beste Schlafposition bei Nackenschmerzen ist die, in der dein Oberkörper und dein Hals eine gerade Linie bilden und die Muskulatur frei atmen kann. Mit der richtigen Unterstützung von Matratze und Kissen lassen sich viele nächtliche Verspannungen dauerhaft vermeiden.

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Mit oder ohne Kissen schlafen bei Nackenschmerzen?

Die Frage, ob man bei Nackenschmerzen besser mit oder ohne Kissen schlafen sollte, taucht immer wieder auf. Grundsätzlich gilt: Wer ohne Kissen schläft, riskiert eine unnatürliche Haltung von Kopf und Genick. Dadurch werden Muskeln, Sehnen und Gelenke der Halswirbelsäule überdehnt oder gestaucht – vor allem bei Seiten- und Rückenschläfern. Die Folge sind Spannungen, Schmerzen und manchmal sogar Missempfindungen in Armen und Händen.

Ein Kissen hat die Aufgabe, die natürliche Krümmung der Halswirbelsäule zu stützen und die Schlafposition stabil zu halten. Nur so bleibt der Nacken in einer neutralen Linie, was die Durchblutung verbessert und Anspannung abbaut. Fehlt diese Unterstützung, kann sich die Muskulatur nachts nicht ausreichend regenerieren – besonders nach langen Tagen mit Sitzen oder Bildschirmarbeit.

Es gibt jedoch Fälle, in denen ein Arzt oder Physiotherapeut vorübergehend das Schlafen ohne Kissen empfiehlt – zum Beispiel nach bestimmten Verletzungen oder Operationen, bei starkem Verschleiß der Wirbelgelenke oder in speziellen Behandlungen der Schmerztherapie. Diese Empfehlungen sind individuell und sollten medizinisch begleitet werden.

Für die meisten Patienten gilt aber: Eine moderate Kissenhöhe ist die beste Wahl. Achte darauf, dass dein Kissen den Hals sanft stützt und den Kopf weder nach vorne noch nach hinten kippen lässt. Wenn du unsicher bist, kann ein kurzer Test helfen: Lege dich in deine bevorzugte Position und prüfe, ob die Wirbelsäule vom Oberkörper bis zum Kopf eine gerade Linie bildet.

Zusätzlich helfen sanfte Dehnübungen, Wärmeanwendungen oder einfache Hausmittel wie ein warmes Handtuch im Schlafzimmer, um die Spannung zu reduzieren. Wer konsequent auf eine ergonomische Schlafposition achtet, kann viele nächtliche Beschwerden langfristig vermeiden.

Nackenschmerzen Kopfkissen

Expertenwissen

für Zuhause 

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Fazit: Prävention und Tipps bei Nackenschmerzen nach dem Schlafen

Die gute Nachricht zuerst: Nackenschmerzen nach dem Schlafen sind in den meisten Fällen harmlos und entstehen durch Verspannungen in der Muskulatur oder eine ungünstige Schlafposition. Mit ein paar gezielten Veränderungen kannst du viel zur Linderung beitragen – ganz ohne Medikamente oder aufwendige Behandlungen.

Achte tagsüber auf eine aufrechte Haltung und ausreichende Bewegung. Schon kurze Pausen beim Sitzen oder sanfte Dehnübungen für Nacken und Schultern fördern die Durchblutung und beugen Spannung vor. Am Abend hilft eine ruhige Routine mit Wärmeanwendungen oder Hausmitteln wie einem warmen Bad oder einer Wärmflasche, um den Nacken zu entspannen.

Auch dein Schlafzimmer spielt eine wichtige Rolle: Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18 °C, Zugluft sollte vermieden werden. Eine gute Matratze und das richtige Kopfkissen sorgen dafür, dass Kopf, Hals und Oberkörper in einer Linie liegen. So kann sich dein Körper während der Nacht regenerieren und die Muskulatur entlasten.

Wenn die Beschwerden trotz Anpassungen regelmäßig wiederkehren oder in die Arme ausstrahlen, ist der Gang zum Arzt oder Physiotherapeuten sinnvoll. Sie können gezielt prüfen, ob orthopädische oder muskuläre Ursachen wie Verschleiß, Gelenkblockaden oder Fehlhaltungen vorliegen. Eine ergänzende Schmerztherapie oder manuelle Behandlung kann dann helfen, langfristige Linderung zu erreichen.

Langfristig gilt: Regelmäßige Bewegung, Stressabbau, achtsames Dehnen und eine ergonomische Schlafposition sind die beste Prävention gegen Nackenschmerzen nach dem Schlafen. So unterstützt du deine nächtliche Regeneration, förderst die Durchblutung und startest erholt in den Tag – ohne Steifheit, Spannung oder Schmerz.

Häufige Fragen zu Nackenschmerzen nach dem Schlafen<

Quellen & Studien

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