Du fühlst dich schlapp, deine Nase läuft, der Hals kratzt – und plötzlich meldet sich auch noch dein Rücken? Damit bist du nicht allein: Viele Menschen klagen im Zusammenhang mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt über Rückenschmerzen. Diese Beschwerden treten meist im oberen oder unteren Rücken auf und können ziehend, drückend oder stechend empfunden werden. Doch woher kommt das?
Tatsächlich beeinflusst eine Erkältung nicht nur die Atemwege, sondern den gesamten Körper. Entzündungen, Muskelverspannungen durch Husten, veränderte Schlafpositionen oder einfach die Erschöpfung des Immunsystems können dazu führen, dass sich auch der Rücken meldet. In manchen Fällen bleiben die Schmerzen sogar bestehen, wenn die akuten Symptome der Erkältung bereits abgeklungen sind.
In diesem Artikel erfährst du, warum Rückenschmerzen bei einer Erkältung ganz normal sein können, worauf du achten solltest – und wann es Zeit wird, einen Arzt aufzusuchen. Wir gehen auf typische Schmerzregionen wie den Nacken, den oberen und unteren Rücken näher ein. Außerdem erklären wir die Zusammenhänge mit deiner Körperhaltung und dem Nervensystem und geben dir Tipps, wie du Beschwerden linderst und deinem Körper die Ruhe gibst, die er braucht.
Viele Menschen erleben während einer Erkältung nicht nur klassische Symptome. Einige klagen auch über unangenehme Rückenschmerzen, insbesondere im oberen oder unteren Bereich.
Diese Schmerzen überraschen oft im Zusammenhang mit einer Erkältung. Zuerst bringen Patienten sie nicht mit dem Infekt in Verbindung. Bei einer Erkältung arbeitet der Körper jedoch auf Hochtouren. Dies kann sich an Stellen zeigen, die scheinbar nichts mit den Atemwegen zu tun haben.
Schmerzen im oberen Rücken treten häufig im Bereich der Schulterblätter, der Brustwirbelsäule oder des Nackens auf. Eine der häufigsten Ursachen ist dabei eine muskuläre Verspannung. Durch das ständige Husten werden die Halsmuskeln, Bauchmsukeln und das Zwerchfell – unser Hauptatemmuskel – stark angespannt und die Muskulatur dann auch im Rücken in diesem Bereich überbeansprucht. Zusätzlich nehmen viele Menschen während einer Erkältung eine unbewusste Schonhaltung ein: Schultern werden hochgezogen, der Rücken krümmt sich leicht nach vorn, und die Bewegungen werden insgesamt eingeschränkt. Diese Körperhaltung belastet besonders die kleinen Zwischenwirbelmuskeln, die Schultergürtelmuskulatur und die oberen Rückenmuskeln. Auch ein veränderter Atemrhythmus, etwa durch verstopfte Nase oder Reizhusten, trägt dazu bei: Die Atemmuskulatur wird stärker beansprucht, was zusätzliche Spannung in Brustkorb und Rücken erzeugt.
Im unteren Rücken liegt die Ursache oft in der Kombination aus Bewegungsmangel und Überlastung durch Husten. Bei hohem Fieber oder starker Erschöpfung verbringen viele Menschen viel Zeit im Bett – meist in ungewohnten oder ergonomisch ungünstigen Positionen. Besonders bei Rückenlage ohne Unterstützung im Lendenwirbelbereich kommt es schnell zu einem Hohlkreuz und Muskelverkrampfungen oder zum gegenteiligen Durchhängen des unteren Rückenbereichs. Auch das ständige Anspannen der Bauchmuskeln beim Husten wirkt sich über die sogenannte Muskelkette auf den unteren Rücken aus. Die Folge: ziehende, dumpfe oder drückende Schmerzen, die sich beim Aufstehen oder Bewegen verstärken können.
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die systemische Entzündungsreaktion, die bei jedem grippalen Infekt auftritt. Der Körper schüttet entzündungsfördernde Botenstoffe aus, um Viren zu bekämpfen – diese Stoffe wirken jedoch nicht nur lokal in den Atemwegen, sondern können auch in Muskeln und Gelenken Schmerzen oder Steifheit auslösen. Besonders empfindlich reagieren dabei bereits vorher verspannte oder überlastete Körperregionen – wie der Rücken.
Insgesamt zeigt sich: Rückenschmerzen bei einer Erkältung sind keine Einbildung, sondern eine logische Folge körperlicher Belastung. Die gute Nachricht: In den allermeisten Fällen sind diese Schmerzen harmlos und vorübergehend. Mit ausreichend Ruhe, Wärme, sanfter Bewegung und bewusster Entlastung des Rückens lassen sie sich effektiv lindern und klingen meist innerhalb weniger Tage ab. Bei anhaltenden oder sehr starken Beschwerden sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen, um andere Ursachen auszuschließen.
Auch nach dem Abklingen einer Erkältung, bleiben manchmal unerwartet starke Rückenschmerzen zurück. Zum Glück gibt es einfache und wirksame Maßnahmen, mit denen du deinem Rücken jetzt gezielt etwas Gutes tun kannst:
1. Wärme wirkt Wunder
Wärme ist eines der effektivsten Hausmittel gegen verspannte Muskulatur – vor allem nach einer Erkältung. Sie fördert die Durchblutung, löst Verkrampfungen und bringt Entspannung in überbeanspruchte Rückenmuskeln.
So kannst du Wärme gezielt einsetzen:
Extra-Tipp: Wärme kann auch begleitende Erkältungssymptome wie Frösteln oder Gliederschmerzen lindern.
2. Rückenschonendes Liegen
Langes Liegen ist oft unvermeidlich, wenn man sich krank fühlt – umso wichtiger ist es, den Rücken dabei zu entlasten.
Achte auf diese Punkte:
3. Leichte Bewegung und sanfte Dehnung
Auch bei Erschöpfung kann maßvolle Bewegung helfen, den Kreislauf anzuregen und Verspannungen zu lösen. Achte jedoch darauf, nicht stark und länger außer Atem zu kommen. Größere Belastungen des Herz-Kreislauf-Systems während und kurz nach einer Erkältung können ernsthafte Herzerkrankungen verursachen und müssen daher vermieden werden.
Empfehlenswerte Aktivitäten:
4. Inhalieren bei starkem Husten
Heftiger Husten kann zu Muskelkater-ähnlichen Schmerzen im Rücken führen. Inhalationen wirken lindernd auf die Atemwege und können indirekt die Rückenmuskulatur entlasten.
So geht’s:
5. Viel trinken – für Muskeln und Immunsystem
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essenziell, um den Heilungsprozess zu unterstützen – und sie hilft auch deiner Muskulatur.
Gut geeignet sind:
Mit diesen einfachen, aber wirkungsvollen Tipps kannst du deinem Rücken nach einer Erkältung gezielt Erleichterung verschaffen – und gleichzeitig deine Genesung aktiv unterstützen. Achte auf dein Körpergefühl und gönn dir die Ruhe, die du brauchst. Wenn die Schmerzen anhalten oder sich verschlimmern, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Ein verspannter oder sogar steifer Nacken bei einer Erkältung ist keine Seltenheit – und doch oft beunruhigend. Viele Menschen verspüren während eines grippalen Infekts plötzlich ziehende Schmerzen im Nackenbereich, eine eingeschränkte Beweglichkeit oder ein Druckgefühl, das bis in Schultern und Hinterkopf ausstrahlen kann. In den meisten Fällen sind diese Beschwerden zwar unangenehm, aber harmlos – und haben klare Ursachen.
Während einer Erkältung reagiert der Körper mit einer allgemeinen Immunantwort, die oft auch Muskel- und Gliederschmerzen mit sich bringt. Diese können sich speziell im empfindlichen Nacken-Schulter-Bereich bemerkbar machen, weil dort viele Muskeln und Faszien auf kleinste Veränderungen reagieren. Häufig werden die oberen Atemhilfsmuskeln im Schultergürtel und Hals-Nacken-Bereich stärker beansprucht. Durch anhaltenden Husten, Frösteln oder längeres Liegen in unergonomischer Haltung kann sich die Nackenmuskulatur zusätzlich verspannen.
Ein steifer Nacken bei Erkältung entsteht meist durch eine Kombination aus Muskelverspannung, Schonhaltung und Flüssigkeitsmangel im Gewebe. Auch die Lymphknoten im Halsbereich können anschwellen und Druck oder Bewegungseinschränkungen verursachen. Besonders nach einer unruhigen Nacht auf einem ungeeigneten Kissen oder bei dauerhaft hochgezogenen Schultern (z. B. durch Frösteln oder Stress) wird die Nackenmuskulatur überbeansprucht.
Wichtig ist, zu unterscheiden: Solange keine neurologischen Symptome wie starke Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Fieber über 39 °C oder Übelkeit dazukommen, ist ein steifer Nacken meist muskulär bedingt und ungefährlich. Bei gleichzeitigem hohem Fieber und Nackensteifigkeit sollte jedoch sofort ärztlicher Rat eingeholt werden, um seltene, aber ernste Ursachen wie eine Hirnhautentzündung auszuschließen.
Was hilft?
Mit etwas Geduld, Wärme und achtsamer Körperwahrnehmung lässt sich ein erkältungsbedingter Nackenschmerz meist gut in den Griff bekommen.
Auch wenn du dich während einer Erkältung am liebsten nur ausruhen möchtest – sanfte Bewegung und bewusste Entspannung spielen eine wichtige Rolle im Heilungsverlauf und helfen dabei, typische Begleiterscheinungen wie Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und Erschöpfung zu lindern. Der Schlüssel liegt in der richtigen Dosis: kein Sportprogramm, aber auch kein vollständiges Verharren in der Bettruhe.
Leichte Bewegung, wie etwa ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder sanfte Mobilisationsübungen im Zimmer, bringt den Kreislauf in Schwung und unterstützt das Immunsystem. Außerdem wird die Muskulatur besser durchblutet, was gerade bei erkältungsbedingten Verspannungen im Nacken, Rücken oder zwischen den Schulterblättern wohltuend wirkt. Auch die Lunge profitiert: Durch aufrechtere Körperhaltungen und bewusstes Atmen in den Unterleib können Schleim und Sekrete leichter abtransportiert werden – was Husten lindert und die Rückenmuskulatur entlastet.
Genauso wichtig ist die gezielte Entspannung. Stress und innere Anspannung schwächen nachweislich das Immunsystem und führen zu muskulären Verkrampfungen – besonders im Schulter-Nacken-Bereich. Entspannungstechniken wie tiefe Bauchatmung, progressive Muskelentspannung oder einfache Achtsamkeitsübungen helfen dabei, zur Ruhe zu kommen und die Selbstheilungskräfte des Körpers durch Regulation des Nervensystems zu aktivieren. Schon ein paar bewusste Minuten am Tag können einen Unterschied machen.
Tipp: Kombiniere beides – z. B. durch einen ruhigen Spaziergang mit achtsamer Atmung oder durch leichte Dehnübungen mit anschließender Wärmeanwendung. So unterstützt du deinen Körper auf mehreren Ebenen gleichzeitig.
Kurz gesagt: Bewegung und Entspannung schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Sie ergänzen sich ideal, um deinen Körper bei der Genesung zu unterstützen und typische Beschwerden wie Rückenschmerzen spürbar zu lindern.
Rückenschmerzen in Verbindung mit einer Erkältung sind für viele Menschen überraschend, aber in den meisten Fällen vollkommen unbedenklich. Ob im Nacken, im oberen oder unteren Rücken – die Beschwerden entstehen häufig durch muskuläre Verspannungen, anhaltenden Husten, ungünstige Liegepositionen oder die allgemeine Erschöpfung des Körpers im Rahmen einer viralen Infektion. Auch nachdem die typischen Erkältungssymptome wie Husten oder Schnupfen abgeklungen sind, können die Rückenschmerzen noch einige Tage bestehen bleiben.
Hinter den Schmerzen steckt in der Regel keine schwerwiegende Erkrankung, sondern die Reaktion des Körpers auf den Erreger und die damit verbundenen körperlichen Belastungen. Muskelverhärtungen und leichte Entzündungsreaktionen sind typische Begleiterscheinungen. In solchen Fällen ist keine aufwendige medizinische Behandlung notwendig. Stattdessen helfen einfache Maßnahmen wie Wärme, gezielte Entlastung beim Liegen, sanfte Bewegung und bewusste Entspannung, um dem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Muskulatur und das Immunsystem beim Abtransport entzündlicher Stoffwechselprodukte.
Wichtig ist: Höre auf deinen Körper. Bei ungewöhnlich starken Schmerzen, neurologischen Symptomen wie Taubheit, Kribbeln oder Muskelschwäche oder bei einem plötzlichen Wiederauftreten des Schmerzes nach der ursprünglichen Infektion ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Meistens verschwinden die Rückenschmerzen im Rahmen eines grippalen Infekts nach wenigen Tagen von selbst. Ruhe, Wärme und Aufmerksamkeit unterstützen den Körper dabei.